Universität Basel Neubau Life Sciences
Universität Basel Neubau Life Sciences
Durch die Aufteilung des Raumprogramms in zwei separate Baukörper wird die Idee eines Hochschulcampus am Standort Schällemätteli gestärkt. Ein fünfzehngeschoßiger reiner Labor- und Büroturm steht in einem spannungsvollen Verhältnis zum dreigeschoßigen Flachbau, welcher die frei zugänglichen Einrichtungen wie Cafeteria, Hörsäle und Seminarräume beherbergt und eine zentrale Position innerhalb des gesamten Campus einnimmt.
Die verbindende Plattform aus großflächigen Betonplatten bildet die gemeinsame Basis für beide Gebäude und macht gleichzeitig das gesamte Ausmaß des unterirdischen Bauvolumens sichtbar. Unter den Höfen sind jeweils die Einstellhallen für die Fahrräder und Personenwagen untergebracht. Zwei unterirdische Durchgänge, einer für Personen und einer für Güter, verbinden die beiden Gebäude untereinander und mit dem bestehenden Bio- und Pharmazentrum.
Die Entflechtung der Nutzungen ermöglicht zwei typologisch und strukturell einfache Baukörper.
Ein zentral angeordneter aussteifenden Kern sowie feingliedrige Betonstäbe entlang der Aussenfassade tragen bei beiden Gebäuden die Lasten der Geschoßdecken ab.
Als Ergänzung und Kontrast zu den eher knapp ausgelegten und rational strukturierten Laborbereichen verfügt der Turm im Bereich der Aufzüge im Kopfbereich über eine sehr großzügig bemessene Aufenthalts- und Kommunikationszone. Doppelgeschoßige Lobbyʼs, Sitzungszimmer und Seminarräume mit Sicht über das gesamte Stadtzentrum verleihen hier jedem Laborgeschoß einen außerordentlichen räumlichen Luxus.
Der Flachbau beherbergt im Erdgeschoß die drei Auditorien. Die vollständig verglasten Erschließungsflächen und die Cafeteria sind ringförmig um diese Räume herum angelegt und öffnen dadurch das Gebäude allseitig. Große Schiebetüren erlauben in der warmen Jahreszeit eine Erweiterung des Cafés unter den schattenspendenden Bäumen im Innenhof.
Ein regelmäßiges Gitter aus horizontal und vertikal angeordneten weißen Stahlstäben verleiht den Gebäuden einen ruhigen und edlen Ausdruck. Dieses zieht sich homogen über sämtliche Fassaden und verbindet die beiden Baukörper trotz ihrer unterschiedlichen Ausmaße zu einer Einheit. Hohe Verglasungen lassen das natürliche Licht bis tief in die jeweiligen Geschoße dringen und geben den Blick auf die dahinter liegenden Arbeits- und Aufenthaltsräume frei. Die weißen Lamellen lassen die Fassade je nach Blickwinkel unterschiedlich offen oder geschlossen wirken. Lediglich im Erdgeschoß in den Eingangsbereichen und in der Cafeteria ist dieses Gitter teilweise unterbrochen. Hier sorgen raumhohe rahmenlose Verglasungen dafür, dass innen und Außenraum miteinander verschmelzen.
Der Turm des Biozentrums tritt durch seine formale Reduktion und Strenge in einen Dialog mit dem Hochhaus von Roland Rohn auf dem Roche Areal und dem Messeturm auf der anderen Seite des Rheins.
Daten
Anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren 2009, 6.Preis
mit ffbk Architekten AG
Bauherr: |
Stadt Basel |
Bruttogeschossfläche: |
47.000 m2 |
Team: |
Alexander Furter |
Renderings: |
David Lehnort |