Leitspital Region Liezen
Leitspital Region Liezen
Vorrangige Zielsetzung ist es den Klinikneubau harmonisch in den Landschaftsraum einzubetten, der die wesentliche räumliche Qualität des Bauplatzes darstellt. Die geometrische Struktur des Projekts ist daher direkt von der ausgeprägten Geländetopografie abgeleitet. Die nordsüd-gerichteten Stationstrakte sind parallel zu den nordsüd-verlaufenden Schichtenlinien im Bearbeitungsgebiet ausgerichtet. Ihre Höhenstaffelung folgt der Hangneigung.
Durch die Verschwenkung zur Grazer Straße entsteht ein deutlicher räumlicher Bezug zu dem markanten Ensemble Kirche des Heiligen Rupert mit Friedhof und zur Ortseinfahrt Niederhofen, den beiden dominanten Elementen im Umfeld des Bauplatzes. Die ortsräumlich prägende Bedeutung der Kirche bleibt durch das großzügige unverbaute Vorfeld des Spitals gewahrt, bzw. wird diese durch die Setzung des Spitalsbaus noch verstärkt.
Zwei grundsätzliche Überlegungen führen zur gewählten Struktur des Gebäudes: Zum Ersten soll das Volumen deutlich gegliedert und in maßstäbliche Teile aufgelöst werden, dies bei Einhaltung einer maximalen Höhe von drei Geschossen über dem natürlichen Gelände, um sich harmonisch in die reizvolle ländliche Umgebung einzufügen.
Zum Zweiten soll eine sehr kompakte Struktur entstehen welche die Notwendigkeit nach möglichst dicht vernetzten funktionalen Zusammenhängen und kurzen Wegen in einem Spital erfüllt und aus ökologischer und ökonomischer Sicht Bodenverbrauch und Aushubkubatur gering hält.
Die gewählte Kammstruktur erlaubt eine kompakte Organisation der vielfältigen Funktionsbereiche innerhalb eines eindeutigen und übersichtlichen Erschließungssystems. Die in der Mittelachse gelegene Hauptmagistrale verbindet alle Bereiche gleichwertig und ist durch die angelagerten Außenräume natürlich belichtet und räumlich differenziert.
Vertikal ist das Spital in zwei Zonen gegliedert. Die großflächigen und eng zu verbindenden Diagnostik- und Behandlungsbereiche sind in einem zweigeschossigen Sockel untergebracht. Die Pflegestationen liegen als drei in der Fassadenmaterialität abgesetzte Pavillons darüber. Die Anordnung der Pflegepavillons ermöglicht von allen Patientenzimmern freie Aussicht in die Landschaft. Umlaufende Wartungsbalkone akzentuieren die Pflegepavillons und stellen eine Verknüpfung zwischen Innenräumen und Außenraum her.
Die Ausführung der Fassadenkonstruktion mit Holzoberflächen gibt den Pflegepavillons den Charakter einer dem Tourismus oder der Erholung gewidmeten Einrichtung.
Daten
Wettbewerb 2022, Anerkennung
mit Thomas Lorenz ZT GmbH
Auslober: |
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH |
Projektpartner: |
Habeler&Kirchweger Architekten ZT GmbH |
Team: |
Josef Habeler |
Visualisierung: | schreinerkastler |