Kinderspital Zürich
Kinderspital Zürich
Der Gebäudekomplex ist als möglichst niedriges, kompaktes Bauvolumen konzipiert um die Nachbarbebauung nicht zu überragen. Der Baukörper, welcher im Grundriss ein einfaches Rechteck umschreibt, ist im Schnitt durch unterschiedliche Höhenentwicklungen bauplastisch strukturiert. Infolge des Verzichts auf die übliche Unterteilung in Sockelbereich mit Untersuchungs- und Behandlungsräumen und aufgesetzten Trakten für die Patientenzimmer wird ein kinderfreundliches Erscheinungsbild unterstützt.
Große Krankenhäuser werden nicht nur von Kindern oft als bedrohliche, Angst einflössende Institution empfunden. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, ist ein vermittelnder Schwellenbereich als Übergang vorgesehen. Der parkähnliche Hof dient als Zugang zum Haupteingang und als Aufenthaltsbereich im Freien für Eltern, Geschwister, Besucher und Personal. Foyer, Eingang, Restaurant und allgemeine Bereiche sind zu diesem Hof hin orientiert. Die Übergänge zwischen Innen- und Außenraum sind dabei fließend gestaltet.
Durch die lediglich zweigeschoßige räumliche Begrenzung des Zugangshofes ist die „wahre Größe“ der Anlage nur bedingt erfassbar, wenn man den Gebäudekomplex betritt. Dies schafft einen menschengerechten Maßstab. Der Grünraum wird zum prägenden Element des Entwurfs und zur Visitenkarte des Spitals.
Die einzelnen Patientenzimmer verfügen über Aufenthalts- und Spielbereiche mit Fenstern zu den Allgemeinflächen. Mitgebrachte Geschenke, Spielsachen und Kinderzeichnungen geben jedem Zimmer eine eigene Identität, welche dank der inneren Verglasungen auch in den Zirkulationszonen ablesbar ist und diese ebenfalls mitprägt.
Die Pflegestützpunkte und Nebenräume – mit dazwischen liegenden Flächen für Spiel und Interaktion – sind um Lichthöfe gruppiert und bilden die Mitte oder den „Dorfplatz“ der umliegenden Patientenzimmer. Verschiedene Ein-, Aus- und Durchblicke schaffen ein spannungsvolles und lichtdurchflutetes Raumgefüge.
Die differenzierte Ausbildung der Fenster entspricht den jeweiligen Nutzungsschwerpunkten der Kinderklinik: Patientenzimmer besitzen großzügige erkerartige Fixverglasungen mit dazwischen liegenden zurückversetzten Lüftungspaneelen, Büros sowie Untersuchungs- und Behandlungsräume durchgehende, innen angeschlagene Bandfenster mit opaken Lüftungsflügeln, allgemein zugängliche Räume im Erdgeschoss und am Ende der Haupterschliessungsachse raumhohe Verglasungen. Die Fassade ist mit einem zusammenhängenden Pflanzenmuster von Josef Frank versehen, um den angestrebten kinderfreundlichen, naturbetonten Ausdruck des Spitals zu unterstreichen.
Daten
Zweistufiges Planerauswahlverfahren mit Präqualifikation 2011 – 12, letzter Rundgang
mit ffbk Architekten AG / Vogt Landschaftsarchitekten AG
Bauherr: |
Kinderspital Zürich Eleonoren Stiftung |
Bruttogeschossfläche: |
90.400 m2 |
Team: |
Friederike Dammaß |
Renderings: |
David Lehnort |